Neue Beobachtungsperiode 2021-2025
Die Brutvogelkartierung BL geht in die 3. Phase. Dank der Unterstützung von Swisslos BL können die bisher 13-jährigen Datenreihen (in Reinach sogar seit 1997!) bis 2025 weitergeführt werden.
Wir danken für die Unterstützung.
Ebenso danken wir allen ehrenamtlichen Beobachtern für die wertvolle Arbeit!
Ergebnisse der Beobachtungsperiode 2022
Der Jahresbericht 2022 finden Sie hier.
Was bisher geschah
Von 2008 bis 2020 wurden in sechs Landwirtschaftsgebieten Basellands Brutvogelkartierungen durchgeführt. Die Daten ermöglichen wichtige Rückschlüsse über Auswirkungen auf die Brutvogelfauna durch Veränderungen der landwirtschaftlichen Nutzung im Kanton.
Solche Kenntnisse sind zentral für einen wirkungsvollen Naturschutz: So zeigen die Daten unter anderem eindrücklich den Nutzen von Buntbrachen und die damit verbundene starke Zunahme des Schwarzkehlchens, werfen aber auch den Blick auf die desolate Entwicklung der Feldlerche, welche ohne Massnahmen bald ganz aus dem Kanton verschwinden könnte.
Darüber hinaus kommen dank den vielen, im Feld verbrachten Kartierungsstunden auch wertvolle Zusatzinformationen zusammen. So wurde ein bisher unbeachtetes Problem bemerkt, welches sich leicht lösen lässt: Das Aufheben von Buntbrachen mit abgelaufenen Verträgen im Frühling und damit genau zur Unzeit für die Arten, die eigentlich mit Brachen gefördert werden sollen. Mit einer Auflage, dass Brachen nur im Winterhalbjahr entfernt werden dürfen, ist dieses relativ leicht zu lösen.
Die ersten Kartierungen wurden 2008-2015 durch das Projekt HOPP HASE organisiert. In den Jahren 2016-2020 wurden die Kartierungen im Rahmen der zweiten Kartierungsphase vom Basellanschaftlichen Natur- und Vogelschutzverbands BNV durchgeführt. Mittlerweile decken die Daten somit 13 Jahre ab.
Den ausführliche Schlussbericht zu der ersten Phase der Brutvogelkartierung BL finden Sie hier: Schlussbericht Brutvogelkartierung BL 2016_2020
Programm und Rahmen
Im Fokus stehen Kulturlandbewohner, zum Beispiel Feldlerche, Neuntöter, Goldammer, Gartenrotschwanz, Schwarzkehlchen und Turmfalke.
Eine Auswahl der wichtigsten Zielarten der Brutvogelkartierung BVK BL.
Dem BNV erlaubt es, in punkto Entwicklung der Brutvögel im Landwirtschaftsgebiet stets auf einem aktuellen Stand zu sein. Dies ist wichtig, da Landwirtschaft bewohnende Vogelarten überproportional gefährdet sind (vgl. zum Beispiel die schweizerische Rote Liste der Brutvögel).
Die 6 Projektgebiete.
1: «Therwil», 2: «Reinach», 3: «Laufen», 4: «Brislach», 5: «Wenslingen», 6: «Anwil»
Bestand Dorngrasmücke BVK BL 2008-2020
Erfolg bei der Dorngrasmücke
Die Dorngrasmücke hat das Baselbiet vor nicht allzu langer Zeit wiederbesiedelt. Mittlerweile besteht ein kleiner, aber recht konstanter Bestand in Reinach. Hauptsächlich bewohnt die Art bei uns ältere Buntbrachen.
Bestand Feldlerche BVK BL 2008-2020
Alarm bei der Feldlerche
Könnte die Feldlerche mittelfristig auch aus den Ackerbaugebieten verschwinden, nachdem sie bereits grossflächig aus den Grünlandgebieten des Kantons verschwunden ist? Die Entwicklung gibt auf jeden Fall wenig Anlass zur Hoffnung. Allein in den letzten 13 Jahren ist der Bestand in den sechs Untersuchungsgebieten um rund 90% zurückgegangen, von 75 auf nur noch 8 Reviere. Dieser Rückgang wiegt umso schwerer, als dass es sich bei den sechs Untersuchungsgebieten um die besten Feldlerchengebiete des Kantons mit über 80% aller Reviere handelt. Griffige Massnahmen sind hier mehr denn je notwendig und dringend!
Grosses Engagement der Feldornithologen
Die Kartierungen werden durch ein grosses Team von Feldornithologen sichergestellt – in den 5 vergangenen Jahren haben insgesamt 47 Personen Feldarbeiten für das Projekt durchgeführt. Mehrere Personen sind seit dem Projektbeginn ununterbrochen dabei.
Immer wieder finden dabei auch Absolventen der BNV-Feldornithologiekurse hier einen spannenden Einstieg in die Welt der Vogel-Kartierungen.