Beobachtungsperiode 2021-2025

 

 

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Ergebnisse der Beobachtungsperiode 2023

Zusammenfassung

In den letzten 16 Jahre wurden durchschnittlich 550 Reviere der 46 lückenlos untersuchten Arten pro Jahr festgestellt. Eher tiefe Revierzahlen gab es von 2012 bis 2015, danach lagen die Werte etwas höher, mit einem Rekordwert von 614 Revieren im Jahr 2019. Im aktuellen Jahr wurden mit 508 Revieren nun wieder deutlich tiefere Werte festgestellt. Besonders niedrige Revierzahlen wurden dabei auch bei den beiden häufigsten Arten Goldammer, Stieglitz festgestellt. Dieses Bild ist über alle 6 Gebiete konsistent.

Mögliche Erklärungen sind:

  1. Die kühle Witterung zu Beginn der Kartiersaison, als die Gesangsaktivität teilweise sehr niedrig war. Dies könnte sich auf die Anzahl der erfassten Reviere ausgewirkt haben.
  2. Das nasskalte Wetter im Jahr 2021, wodurch theoretisch die Anzahl an Adultvögeln im Jahr 2023 negativ beeinflusst sein könnte. Dagegen spricht, dass im 2022 keine tieferen Revierzahlen als im 2021 festgestellt wurden, anders als dies schweizweite Daten gezeigt hatten.

Das herausragende Ereignis im 2023 war die Feststellung eines brutverdächtigen Grauammernpaares in Reinach. Trotz der kurzfristigen Bereitschaft der Landwirte, einen grossen Bereich der Wiese um die mögliche Brutstelle nicht zu mähen, konnte aber leider keine erfolgreiche Brut festgestellt werden.

Eine zusätzliche Auswertung zeigte, dass die Revierdichte über alle erfassten Arten in den weitgehend traditionellen Dörfern Anwil und Oltingen deutlich höher ist als im umliegenden Offenland. Solche Siedlungsbereiche könnten somit zumindest theoretisch als Refugium für Offenlandarten dienen, wenn sich in Letzterem die Lebensraumansprüche verschlechtern. Dabei müssen aber zwei weitere Befunde betont werden: Erstens gilt dies nur für wenige Arten, zweitens nur für traditionelle Dörfer und nicht für neubebaute Flächen.

Jahresbericht 2023

 

Projektorganisation

Das Projekt ist ein Projekt des Basellandschaftlichen Natur- und Vogelschutzverbands BNV. Die grosse Mehrheit der KartiererInnen sind Mitglieder des BNV.

Die Projektkoordination und -organisation wird durch Nicolas Martinez bei Hintermann & Weber AG sichergestellt.

https://hintermannweber.ch/

 

Ergebnisse der Beobachtungsperiode 2022

Jahresbericht 2022

 

Was bisher geschah

Von 2008 bis 2020 wurden in sechs Landwirtschaftsgebieten Basellands Brutvogelkartierungen durchgeführt. Die Daten ermöglichen wichtige Rückschlüsse über Auswirkungen auf die Brutvogelfauna durch Veränderungen der landwirtschaftlichen Nutzung im Kanton.

Solche Kenntnisse sind zentral für einen wirkungsvollen Naturschutz: So zeigen die Daten unter anderem eindrücklich den Nutzen von Buntbrachen und die damit verbundene starke Zunahme des Schwarzkehlchens, werfen aber auch den Blick auf die desolate Entwicklung der Feldlerche, welche ohne Massnahmen bald ganz aus dem Kanton verschwinden könnte.

Darüber hinaus kommen dank den vielen, im Feld verbrachten Kartierungsstunden auch wertvolle Zusatzinformationen zusammen. So wurde ein bisher unbeachtetes Problem bemerkt, welches sich leicht lösen lässt: Das Aufheben von Buntbrachen mit abgelaufenen Verträgen im Frühling und damit genau zur Unzeit für die Arten, die eigentlich mit Brachen gefördert werden sollen. Mit einer Auflage, dass Brachen nur im Winterhalbjahr entfernt werden dürfen, ist dieses relativ leicht zu lösen.

Die ersten Kartierungen wurden 2008-2015 durch das Projekt HOPP HASE organisiert. In den Jahren 2016-2020 wurden die Kartierungen im Rahmen der zweiten Kartierungsphase vom Basellanschaftlichen Natur- und Vogelschutzverbands BNV durchgeführt. Mittlerweile decken die Daten somit 13 Jahre ab.

Den ausführliche Schlussbericht zu der ersten Phase der Brutvogelkartierung BL finden Sie hier: Schlussbericht Brutvogelkartierung BL 2016_2020

 

Programm und Rahmen

Im Fokus stehen Kulturlandbewohner, zum Beispiel Feldlerche, Neuntöter, Goldammer, Gartenrotschwanz, Schwarzkehlchen und Turmfalke.


bvk bnv bl2021 vogelarten phase3

 

 

 

 

 

 

 

Eine Auswahl der wichtigsten Zielarten der Brutvogelkartierung BVK BL.


 

 

Dem BNV erlaubt es, in punkto Entwicklung der Brutvögel im Landwirtschaftsgebiet stets auf einem aktuellen Stand zu sein. Dies ist wichtig, da Landwirtschaft bewohnende Vogelarten überproportional gefährdet sind (vgl. zum Beispiel die schweizerische Rote Liste der Brutvögel).

 

 

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Die 6 Projektgebiete.
1: «Therwil», 2: «Reinach», 3: «Laufen», 4: «Brislach», 5: «Wenslingen», 6: «Anwil»

 

 

 

 

 

 

Bestand Dorngrasmücke BVK BL 2008-2020

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Erfolg bei der Dorngrasmücke

Die Dorngrasmücke hat das Baselbiet vor nicht allzu langer Zeit wiederbesiedelt. Mittlerweile besteht ein kleiner, aber recht konstanter Bestand in Reinach. Hauptsächlich bewohnt die Art bei uns ältere Buntbrachen.

 

 

Bestand Feldlerche BVK BL 2008-2020

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Alarm bei der Feldlerche

Könnte die Feldlerche mittelfristig auch aus den Ackerbaugebieten verschwinden, nachdem sie bereits grossflächig aus den Grünlandgebieten des Kantons verschwunden ist? Die Entwicklung gibt auf jeden Fall wenig Anlass zur Hoffnung. Allein in den letzten 13 Jahren ist der Bestand in den sechs Untersuchungsgebieten um rund 90% zurückgegangen, von 75 auf nur noch 8 Reviere. Dieser Rückgang wiegt umso schwerer, als dass es sich bei den sechs Untersuchungsgebieten um die besten Feldlerchengebiete des Kantons mit über 80% aller Reviere handelt. Griffige Massnahmen sind hier mehr denn je notwendig und dringend!

 

Grosses Engagement der Feldornithologen

Die Kartierungen werden durch ein grosses Team von Feldornithologen sichergestellt – in den 5 vergangenen Jahren haben insgesamt 47 Personen Feldarbeiten für das Projekt durchgeführt. Mehrere Personen sind seit dem Projektbeginn ununterbrochen dabei.

Immer wieder finden dabei auch Absolventen der BNV-Feldornithologiekurse hier einen spannenden Einstieg in die Welt der Vogel-Kartierungen.

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